Eine gute Ökobilanz auf dem Teller? Planetary Diet ist die Lösung!

Waldbrände in Griechenland, Hochwasserkatastrophen in Deutschland und Wasserknappheit in Indien: Der Klimawandel war noch nie so präsent wie jetzt, dabei ist er kein neues Phänomen – und er betrifft uns alle. Politik und Wirtschaft suchen in Klimakonferenzen verzweifelt nach Lösungsansätzen, diskutieren über Green Deals und versuchen immer wieder, neue Klimaziele anzustreben. Kein Wunder, dass manch eine:r sich dabei schnell mal hilflos fühlt und sich fragt, wie er oder sie selbst denn die Welt ein stückweit retten kann.

Hast du dich auch schon einmal gefragt, wie unsere Ernährung mit dem Klima zusammenhängt? Welchen CO2-Fußabdruck deine Lebensmittel hinterlassen und wie du mit deinem Ernährungsstil dem Planeten etwas Gutes tun kannst? Die Planetary Diet liefert Antworten auf diese Fragen.

Was wir essen und welche Lebensmittel wir wo und wie einkaufen – das alles beeinflusst das Klima auf unserem Planeten und wirkt sich auf den Klimawandel, die Wasserverfügbarkeit in trockenen Ländern, das Tierwohl und die Artenvielfalt aus. Umso mehr freuen wir uns, dass das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle in unserer Küche und damit bei unserer Ernährung spielt. Denn nach Superfoods, Proteinbomben und Fleischersatz zeichnet sich nun eine neue Einstellung zu Lebensmitteln ab: Im Magen landet immer häufiger das, was uns und dem Planeten gleichermaßen guttut. Die Planetary Diet ist ein nachhaltiger Speiseplan, der von Wissenschaftler:innen entwickelt wurde und in der sich der Mensch als Teil des zirkulären großen Ganzen sieht. Jede:r bekommt ausreichend zu essen und gleichzeitig werden die planetaren Grenzen nicht gesprengt. Klingt super, oder? Doch wie sieht das Ganze am Ende auf dem Teller aus?

Der klimafreundliche Einkaufskorb

Von Obst und Gemüse zu Fleisch und Fisch über diverses Naschzeug – die Auswahl im Supermarkt ist riesig.Viele Lebensmittel sind das ganze Jahr über verfügbar. So landen auch mal Erdbeeren im Winter im Einkaufswagen, gefolgt vom günstigen Rind aus Argentinien. Doch wie sieht das nun mit einem klimafreundlichen Einkauf im Supermarkt aus? Welche Lebensmittel schaden dem Klima? Muss Gemüse regional sein? Und wie viel Fleisch ist okay?

Allgemein gilt: Innerhalb der Planetary Diet versuchen wir unseren Konsum von Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst und Gemüse zu verdoppeln und den von Fleisch und Zucker zu halbieren. Der Beschaffungsradius zieht sich dabei zusammen – statt Avocado aus Übersee gibt’s Kohl aus NRW. Das spart nicht nur CO2, sondern kommt auch erntefrisch auf den Teller. Saisonales, zur richtigen Jahreszeit, und regionales Obst und Gemüse sind zudem frischer und schmecken einfach am besten. Dazu sind sie gut für das Klima und sind daher ein Muss für unseren klimafreundlichen Einkaufskorb.

Hoch verarbeitete Lebensmittel mit langer Zutatenliste bleiben besser im Supermarktregal. Auch Käse, Butter und Sahne lassen wir lieber stehen, denn ihr CO2-Fußabdruck ist eher groß. Aber kein Grund zur Sorge, Alternativen gibt es ja mittlerweile genug. Soja- oder Reis-Sahne müssen sich heutzutage nicht mehr hinter den Milchprodukten verstecken.

Fehlen jetzt nur noch Fisch und Fleisch. Tatsächlich ist es so, dass Personen mit hohem Konsum von rotem Fleisch einen deutlich größeren CO2-Fußabdruck als etwa Veganer:innen hinterlassen. Aber das bedeutet nicht, dass wir in der Planetary Diet komplett darauf verzichten müssen. Denn sobald wir den Konsum reduzieren und Fisch und Fleisch regional, nachhaltig und bio produziert werden, schonen wir schon das Klima. Perfekt also für die sogenannten „Flexitarier:innen“, die nur ab und zu Fleisch oder Fisch essen. Ein kleines Steak alle zwei Wochen liegt da noch voll im Rahmen der Empfehlungen.

Im Idealfall essen wir nur noch alles, was clean und bio ist, denn das belastet auch die Böden weniger und hält unserem Körper die Giftstoffe fern – oder wir versuchen es zumindest immer öfter. 😉

Zum Frühstück Mandeln und Obst im Müsli und zum Abendbrot ein Kichererbsensalat – so sieht eine gute Ökobilanz auf dem Teller aus. Eigentlich ganz lecker, oder? Genuss und Nachhaltigkeit müssen keine Gegensätze sein.

Zieht man die gesunde und umweltfreundliche Planetary Diet zu 100 Prozent durch, dann gehen die Expert:innen von einer durchschnittlichen Kalorienzufuhr von 2.500 Kilokalorien pro Tag aus. Doch die Planetary Diet steht auch für Flexibilität, denn sie soll nicht nur kurzfristig in die Praxis umgesetzt werden. Sie ist für jeden Menschen umsetzbar und soll alle Ernährungsstile, kulturellen Traditionen und individuellen Vorlieben berücksichtigen.

Frisch, gesund und nachhaltig aus dem Garten

Selbst angebautes Obst und Gemüse aus dem Garten oder vom Balkon – das sind die Königsdisziplinen der Planetary Diet, denn jede Pflanze ist ein Schritt zu einer gesünderen Welt.

Die selbstgepflückten Tomaten zum Kichererbsensalat? Premium! Durch die Pandemie hat sich der Blick vieler in die nahe Umgebung verlagert und so manch eine:n Hobbygärtner:in hervorgebracht. Von der Erdbeere über die Paprika bis hin zum Kürbis – das Ergebnis kann sich lohnen und schmecken tut’s auch gleich viel besser als aus dem Supermarkt. Auf YouTube, Pinterest und Co. finden sich dazu noch einige spannende Tipps, sodass der grüne Daumen und die erfolgreiche Ernte auch nicht mehr länger auf sich warten lassen.

Text:
Joana da Silva

Fotos:
Markus Spiske via Pexels (Klimastreik)
Foto von Lum3n von Pexels (Markt)
Nadine Primeau via Pexels (Salat)