Trend „INTO THE WOODS“ – Warum wir jetzt auf den Wald hören sollten

Ob als Rückzugsort, Wanderkulisse oder Symbol des Protests: Immer wieder ruft uns der Wald. Momentan schlägt er Alarm: Die extremen Waldbrände in Australien haben mehr als zehn Millionen Hektar Land zerstört, tausende Menschen und Milliarden Tiere aus ihren Lebensräumen vertrieben. Auch der ohnehin schon bedrohte Amazonas-Regenwald ist durch langanhaltende Brände immer wieder in Gefahr. Es droht die Austrocknung weiter Teile Boliviens, Chiles und Argentiniens. 

Die aggressiven Brände erfordern neue technologische Maßnahmen: Flugzeuge, die Löschbälle aus biologisch abbaubaren Kunststoffen abwerfen, und Löschroboter kämpfen gegen die Flammen. Damit es gar nicht erst zum Waldbrand kommt, arbeiten ExpertInnen an Satelliten, Drohnen und Sensoren, die schon kleinste Feuer aufspüren.

Doch das Verhältnis von Wald und Lichtung hat sich längst umgekehrt: Nur 31% der weltweiten Landfläche ist noch von Bäumen bedeckt. 80% der Wälder sind bereits zerstört und die Hälfte der europäischen Baumarten ist gefährdet. Jedes Jahr schrumpft die Waldfläche der gesamten Erde um die Größe Griechenlands. Aus diesem Grund haben wir bei Adel & Link begonnen, unseren eigenen Wald anzubauen – online über die Wiederaufforstungsplattform Tree-Nation, die wir auf Pro-Bono-Basis unterstützen. Für jeden neuen Kunden und für unsere MitarbeiterInnen pflanzen wir Bäume auf der ganzen Welt. Deswegen sind wir außerdem lieber mit dem Zug unterwegs, doch falls sich ein Flug mal nicht vermeiden lässt, kompensieren wir ihn über Tree-Nation – und unser Adel & Link Wald kann sich durchaus schon sehen lassen!

Der deutsche Wald ist heute in einem so schlechten Zustand wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Dürre, Orkane und der extreme Schädlingsbefall, wie die momentane Borkenkäfer-Invasion, hinterlassen ein trauriges Bild: 245.000 Hektar Wald sind zerstört.

Der Wald muss umgebaut werden, um die Folgen des Klimawandels auszuhalten. Die Lösung heißt Vielfalt: Statt Monokulturen setzen Forstleute auf Mischwälder aus mindestens drei Baumarten. Auch in der Stadt sehen wir immer mehr neuartige Bäume. Der französische Ahorn, der asiatische Gingkobaum und die spanische Eiche halten Einzug in unsere Fußgängerzonen. Sie eignen sich als Stadtbäume der Zukunft, weil ihnen Hitze, Trockenheit und Frost weniger zusetzen als deutschen Arten.

Der Wald wird sich verändern, doch als Rückzugsort können wir uns nach wie vor auf ihn verlassen. Er lässt uns zur Ruhe kommen, regt zum Nachdenken an und versorgt uns mit Geräuschen und Gerüchen, die uns im Alltag vorenthalten bleiben. Er lässt uns durchatmen, loslaufen und loslassen. Der Wald ruft nach uns. Um ihn zu erhalten, müssen wir auf seine Stimme hören. 

Text: Laura Gillert