Illustration des Kopfs einer Person umgeben von Symbolen, die für Arbeit, viele To-dos, zu hohen Workload, Gesundheit stehen.

Mental Health im Job: Prävention für die Psyche (Teil 1)

Wenn es Menschen gut geht, sind sie zufriedener, produktiver und kreativer – und erfolgreicher im Job. Doch mentale Gesundheit ist nicht nur Privatsache: Es lohnt sich auch für Unternehmen, sie in den Fokus zu rücken. Wir starten mit unserer neuen Themenreihe zu Mental Health!

Adel&Link Grafik World Mental Health Day am 10.10.

Am 10. Oktober ist der Welttag der seelischen Gesundheit.

Wenig Stress, keine Überstunden, ausreichend Personal, viel Gestaltungsspielraum und möglichst keine Konflikte im Team: Das wünschen wir uns im Job wohl alle. Schlechte Arbeitsbedingungen hingegen können uns unzufrieden und sogar krank machen. Wie gut, dass sich die diesjährige Aktionswoche zur seelischen Gesundheit vom 10. bis 20. Oktober deshalb der mentalen Gesundheit im Berufsleben widmet.

Auch wenn die Belastungen im Job meist nicht allein die Ursache für psychische Erkrankungen sind, werden ihre Folgen zunehmend spürbar in Unternehmen: Laut Krankenkasse DAK gab es allein dadurch im ersten Halbjahr 2024 rund 14 Prozent mehr Fehltage. Neben Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und Atemwegserkrankungen zählen psychische Erkrankungen nicht nur zu den häufigsten Ursachen für Krankschreibungen, sondern sind auch der Hauptgrund für eine Frühverrentung.

Schätzungen zufolge sollen durch psychische Erkrankungen jährliche volkswirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe entstehen – von dem hohen immateriellen Schaden für Gesundheit und Psyche der Betroffenen und ihres Umfelds einmal abgesehen. Stressprävention und psychische Gesundheit am Arbeitsplatz sind deshalb relevant wie nie.

 

Hand, die Schild hält, auf dem steht: Mental Health matters.Mental Health ist für uns alle wichtig

Mit anderen Menschen über psychische Erkrankungen zu sprechen, erfordert Mut – gerade, wenn es um eigene Erfahrungen geht. Denn viel zu oft werden die Symptome nicht richtig ernst genommen oder als persönliche Schwäche der Betroffenen missverstanden.

Dabei tun wir alle gut daran, mehr über Ursachen, Krankheitsbilder, Hilfsangebote und Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren. Statistisch gesehen erkrankt jeder fünfte oder sechste Erwachsene im Laufe des Lebens an einer Depression. Im Klartext heißt das: entweder wir selbst oder Personen in unserem engen Umfeld. Einen hundertprozentigen Schutz vor psychischen Erkrankungen gibt es nicht – doch präventive Maßnahmen können die mentale Gesundheit bedeutend stärken.

Gemeinsam für mehr seelische Gesundheit am Arbeitsplatz

Da wir einen Großteil unserer Zeit mit Arbeiten verbringen, ist nicht nur die Verantwortung des Einzelnen gefragt: Auch Unternehmen sollten Rahmenbedingungen schaffen und Strukturen fördern, die unmittelbar auf das Wohl der Belegschaft einzahlen. Erfreulicherweise tun das inzwischen viele, nicht nur im Interesse der Einzelnen, sondern auch in ihrem eigenen. Denn das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hängt direkt mit deren Produktivität, Kreativität und dem Unternehmenserfolg zusammen.

Gerade in Hinblick auf Stress findet in vielen Köpfen bereits ein Umdenken statt und die Glorifizierung der Leistungsgesellschaft verliert endlich etwas an Strahlkraft. Vor allem unter den jüngeren Generationen ist es völlig normal, das Thema Work-Life-Balance auf den Prüfstand zu stellen und sich laut Gedanken darüber zu machen, wie wir unsere Zeit verbringen wollen. Kritische Stimmen sehen die viel besprochene Vier-Tage-Woche beispielsweise als Ausdruck von weniger Leistungsbereitschaft – dabei ist sie der Versuch, den Wert von Zeit und Gesundheit vor dem Hintergrund der sich so schnell verändernden Welt neu zu bemessen.

Logo Aktionsbündnis Seelische Gesundheit

In Aktion kommen: Gesundheitsprävention in Unternehmen

Vom 10. bis 20. Oktober 2024 findet die diesjährige Aktionswoche für seelische Gesundheit statt, diesmal unter dem Motto „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“. Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit unterstützt Unternehmen, Institutionen, Betroffene und Interessierte mit fachlichen Informationen, Hilfsangeboten und Tipps.

Die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen steht wie jedes Jahr im Fokus der Aktionswoche. „Dass wir dieses Jahr das Setting Arbeit in den Mittelpunkt rücken, finde ich sehr wichtig, weil wir so viele Stunden am Arbeitsplatz verbringen“, sagt Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Leiterin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig, im Interview mit dem Aktionsbündnis. „Die Berufstätigkeit ist eine starke soziale Determinante von Arbeit und Gesundheit. Das ist lange bekannt, aber wir vergessen das gern. Arbeit ist nicht nur Risiko, sondern kann auch Ressource sein. Und sie ist ein zentraler und unterschätzter Faktor bei der Gesundung von Menschen mit psychischen Erkrankungen“, betont die Expertin. Deshalb geht es in der Aktionswoche um arbeitsplatzrelevante Themen wie Gemeinschaft und soziale Integration, Anerkennung und Wertschätzung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Frühintervention und Krisenmanagement sowie Rehabilitation und Teilhabe oder psychosoziale Unterstützungsangebote.

Und was hilft nun konkret?

Darauf konzentrieren wir uns im zweiten Teil unserer Mental-Health-Reihe: Darin geht es um kluge Maßnahmen, die unsere Resilienz stärken. Stay tuned!

 

Über die Autorin Nina Heger:

Porträt der Autorin Nina HegerNach ihrem Bachelor in Buchwissenschaft und Germanistik war Nina jahrelang im Corporate Publishing tätig, bevor sie bei Adel & Link Wurzeln schlug. Als Senior Texterin beschäftigt sie sich heute mit den unterschiedlichsten Themen, Trends und Textsorten. Hier eine Case Study für Tech-Kunden, da ein Ratgeber für Inneneinrichtung oder ein Blogpost zu New Work: genau die richtige Mischung für die wortverliebte Copywriterin.

 

Header: A&L mit DALL-E

Fotos: Grafik World Mental Health Day: Adel & Link HIVE Studios, Porträt Nina Heger: Marvin Fuchs, alle anderen: A&L mit DALL-E