Happy International Coffee Day!

Ein sehr großer Teil der Menschheit hat heute was zu feiern: Denn am 1. Oktober ist der internationale Tag des Kaffees. Da Kaffee in diesem Jahr einer unserer heißen Trends ist, sind wir da natürlich ganz vorne dabei. Wir sind quasi professionelle Kaffeetrinker – mit zwei Vollautomaten im Büro, damit auch jene, die kein Koffein wollen, nicht auf das leckere Getränk verzichten müssen.

Durch die Ernennung des Kaffees zum Trend haben wir in diesem Jahr jede Menge über Kaffee gelernt. Zum Beispiel, dass die Deutschen täglich durchschnittlich 3,6 Tassen Kaffee pro Person trinken. Doch was uns viel mehr interessiert, ist das, was übrigbleibt – nämlich Kaffeesatz. Bei der großen Beliebtheit des Getränks fällt davon nämlich ganz schön viel an. In einer Zeit, die in allen Lebensbereichen auf Nachhaltigkeit getrimmt ist, muss man daraus einfach etwas Sinnvolles machen.

Kleidung und Geschirr aus verbrauchten Kaffeepulver

Wenn die Blumen gedüngt, alle schlechten Gerüche beseitigt und die Wespen vertrieben sind, ist der sinnbildliche Kaffeesatzberg noch immer kaum geschrumpft. An kreativen Lösungen mangelt es nicht. Wir hörten von Tinte, Papier, Geschirr und sogar Kleidung aus dem braunen, eigentlich verbrauchten Pulver. Unsere Recherche dazu hat vor etwa einem Jahr begonnen. Und damit, den Kaffeesatz zum Trend zu küren, hatten wir verdammt recht! Fast ein Jahr später, drei Tage vor dem heutigen Ehrentag, launchte ein bekanntes Kaffeeunternehmen einen Werbeclip, in dem es um Produkte, darunter etwa Sportkleidung, Sweater und Notizblöcke aus recyceltem Kaffeepulver geht – so soll bald jeder einen leichten Zugang zu den innovativen Produkten bekommen. Wie Kaffeepulver zu Stoff, Papier & Co. wird? Wir bleiben der Sache auf der Spur!

Doch nicht nur das verbrauchte Pulver hat Weiterverwendungspotenzial: Sogar aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirsche, die die Kaffeebohne während des Wachstums und der Reifephase umhüllt, wird inzwischen ein Mehl hergestellt, das leichte Zitrusnoten aufweist und sich vielseitig in der Küche einsetzen lässt. Das hat uns ganz besonders neugierig gemacht, denn im Rahmen unserer diesjährigen Trendvernissage werden wir – so viel können wir schon verraten – einige ganz ungewöhnliche Dinge aus recyceltem Kaffee testen und auf unseren Kanälen präsentieren. Es bleibt also spannend – auch wenn wir auf das Kaffeekirschenmehl wohl vorerst verzichten müssen, da es bisher nur in den USA erhältlich ist.

Jede Kaufentscheidung ist eine abgegebene Stimme

Doch zurück zum heutigen Feiertag, der auf der ganzen Welt mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen nun zum fünften Mal offiziell gefeiert wird. Am 1. Oktober 2015 rief die International Coffee Organization in Mailand diesen Tag ins Leben – allerdings nicht ausschließlich, um das Getränk zu feiern. Der Tag soll auch zum Nachdenken anregen. Denn wir lieben Kaffee – ganz egal in welcher Zubereitungsform und an welchem Fleck der Erde – jedoch sind nicht alle von uns dazu bereit, einen fairen Preis für Bohnen und Pulver zu bezahlen. Denn dieser ist dafür verantwortlich, wo und wie das braune Gold angebaut und gehandelt wird. Insbesondere die Situation der Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen, die am allerwenigsten in der ganzen Kaffeekette an der Bohne verdienen, gerät oft in Vergessenheit. Dem wirkt zum Beispiel Kaffee aus fairem Handel entgegen. Auch die Entscheidung für ein Produkt mit Biosiegeln trägt zu einer Verbreitung des nachhaltigen Anbaus bei. Darauf zu achten, sollten wir nie vergessen, damit auch die Erzeuger:innen am 1. Oktober was zu feiern haben.

Text: Luna Kilian